Auch wenn die Deutsche Bahn nicht der einfachste und zuverlässigste Verhandlungspartner sei, so ist sie im Falle der Pfeifsignale auf der anderen Rheinseite der falsche Sündenbock, sind sich die Sozialdemokraten in Bingen einig. „Fakt ist, dass auf Initiative der Deutschen Bahn ein Planfeststellungsverfahren zur Aufhebung der beiden Bahnübergänge formal eingeleitet ist“, erklärt der Landtagsabgeordnete Michael Hüttner (SPD). Klares Ziel der Bahn sei dabei der Lärmschutz durch Wegfall der Pfeifsignale.
„Wenn die Binger CDU das Thema nun aufgreift und Bürgermeister Feser (CDU)verkündet, dass am 31. August ein Ergebnis präsentiert wird, dann muss der Rüdesheimer Bürgermeister Mosler (CDU) sein erster Ansprechpartner sein“, so SPD-Pressesprecher Sebastian Hamann. Denn Rüdesheim habe es bereits heute in der Hand, einer Schließung der Bahnübergänge zuzustimmen. „Ein Pokerspiel mit der Bahn um ein Wegerecht an anderer Stelle darf nicht zu Lasten der Binger Bürger ausgetragen werden“, fordert Sebastian Hamann.
Es sei nicht die Aufgabe des Bürgermeisters Feser seinem Parteikollegen in Rüdesheim zu helfen, dessen Probleme mit der Bahn zu klären, sondern die Interessen der Binger Bürger zu vertreten. „Diese heißen ganz klar: Schließung der Bahnübergänge und damit das Verstummen der Pfeifsignale“, so Michael Hüttner. „Diese Entscheidung liegt derzeit nicht bei der Bahn, sondern bei Rüdesheim.“