Am Donnerstag entscheidet der Stadtrat über das „Konzept zur Beseitigung/ Vermeidung von Graffiti“ der Arbeitsgruppe „Saubere und sichere Stadt“ des Kriminalpräventiven Rats. Dieses sieht die Erarbeitung eines Info-Flyers für private Gebäude sowie ein Online-Portal mit Download eines Anzeige-Formulars und eine Meldemöglichkeit für Schäden vor.
„Dieses Konzept geht uns nicht weit genug“, erklärt SPD-Pressesprecher Sebastian Hamann. Für die reine Information, dass man im Schadenfall bei der Polizei Anzeige erstatten sollte und wie diese in Bingen erreichbar sei, bedarf es keines Flyers. Auch eine Auflistung von Reinigungsfirmen sehen die Sozialdemokraten aus Wettbewerbssicht kritisch.
Ziel des Konzepts sei neben der Information der Privathaushalte eine Beseitigung von Verschmutzungen an öffentlichen Gebäuden innerhalb von 48 Stunden. „Dieses Ziel ist lobenswert und muss auch umgesetzt werden“, so Sebastian Hamann. „Deshalb stellen wir den Änderungsantrag, dass alle gemeldeten Verschmutzungen an öffentlichen Gebäuden seitens der Stadt innerhalb von 48 Stunden zu beseitigen sind.“ Durch schnelles Handeln bleibe so das Stadtbild sauber von ungewollten Schmierereien.
„Da es sich bei Graffiti aber auch um einen Ausdruck von Jugendkultur handelt, muss die Stadt auch Möglichkeiten bieten, diese Art der Kunst auszuüben“, ergänzt SPD-Ratsmitglied Rouven Winter. Daher beantragt die SPD-Stadtratsfraktion, dass Freiflächen für Graffiti geprüft werden und diese dann zur Verfügung gestellt werden.
In diesem Zusammenhang regen die Sozialdemokraten an, den kommenden Kulturförderpreis für Graffiti-Kunst zur Verfügung zu stellen. So könnten im Rahmen des Preisgeldes Binger Jugendliche von einem Künstler angeleitet beispielsweise eine Unterführung mit Graffiti neu gestalten.
„Wir wollen die Graffiti-Kunst in das Stadtbild integrieren und bloße Schmierereien schnell beseitigen, so lässt sich sicherlich das Erscheinungsbild aufwerten und die Schäden minimieren“, so Sebastian Hamann abschließend.