„Der Schienengüterverkehr wird im Mittelrheintal deutlich zunehmen und damit auch der Bahnlärm, wenn nicht dringend mehr in Sachen Lärmschutz geschehen wird“, so der Landtagsabgeordnete Michael Hüttner (SPD) bei einem Ortstermin mit den Europaabgeordneten Jutta Steinruck (SPD) und Norbert Neuser (SPD) an der Bahnstrecke in Bingen. „Dies ist keine Panikmache, aber wir müssen die Menschen noch mehr für das Thema sensibilisieren, um der Forderung nach einer alternativen Güterverkehrsstrecke und weiteren Lärmschutzmaßnahmen verstärkt Ausdruck zu verleihen.“
Die EU hat eine Lärmschwelle für Rasenmäher – für Bahnlärm fehle diese noch, bemängelten die Europaabgeordneten. Doch sei das Thema auch in der EU auf der Tagesordnung. So berate auch der Umweltausschuss gerade wegen der Gesundheitsrisiken.
„Eile ist geboten, eine Alternativ-Strecke zur Entlastung des Mittelrheintals in die Bundesverkehrswegeplanung einzubringen“, so Steinruck und Neuser. Denn die EU stelle 30 Mrd Euro für alternative Bahnstrecken zur Verfügung. „Hier ist die Bundesregierung gefordert, schnell tätig zu werden.“ Die Länder Rheinland-Pfalz und Hessen haben die Forderung der Bürgerinitiativen im Mittelrheintal längst aufgegriffen, die aktiv vor Ort und in Brüssel gegen den Bahnlärm kämpfen. „Wir dürfen nicht warten bis der Lärm noch mehr zunimmt“, so Hüttner. Die Belastungsgrenze sei längst erreicht. „Daher muss das Signal aller politischen Kräfte im Mittelrheintal Richtung Berlin sein, endlich den Weg für eine Alternativ-Strecke frei zu machen und diese im Bundesverkehrswegeplan einzubringen“, so Michael Hüttner am Samstag in Bingen, nachdem er dieses Thema bereits Ende März im rheinland-pfälzischen Landtag aufgegriffen hatte. „Bis dahin sind aber weitere kurz- und mittelfristige Maßnahmen notwendig, wie beispielsweise die Einführung lärmabhängiger Trassenpreise, um die Lebensqualität am Mittelrhein wieder deutlich zu verbessern“, betont Hüttner.