„Dass die CDU über die Kritik zum Ausbau der Waldstraße verwundert ist, wundert mich keinesfalls“, erklärt SPD-Pressesprecher Sebastian Hamann. Die Debatte über die bauliche Ausgestaltung habe einmal mehr gezeigt, dass nicht im Interesse der Bürger und ihrer Sicherheit, sondern nach Verkehrsinteressen entschieden werde. „Der derzeitige Begegnungsverkehr im unteren Teil der Waldstraße funktioniert optimal als Verkehrsberuhigung“, argumentiert Dr. Till Müller-Heidelberg, SPD-Fraktionsvorsitzender. Sich von diesem zu verabschieden und die Fahrbahn zu verbreitern, bedeute automatisch eine Geschwindigkeitserhöhung und damit weniger Sicherheit für Fußgänger und Anlieger. „Wir fordern einen Ausbau für die Menschen und nicht für Autos“, so die Sozialdemokraten und betonen, dass der wahnsinnig teure Ausbau des Parkplatzes vor dem Waldfriedhof von beiden Bürgerinitiativen abgelehnt wurde. „Die Begründung der kostenspieligen Ausgestaltung mit allgemeinen städtebaulichen Interessen ist an dieser Stelle schon recht an den Haaren herbei gezogen“, kritisiert Müller-Heidelberg. „Der Erhalt des historischen Charakters des Stadtviertels mit grüner Lunge, wie es die Bürger fordern, sehen wir viel stärker als städtebauliches Interesse.“
Sicherlich seien die Bürger gut über alle Vorhaben informiert worden, aber informieren hieße nicht gleichzeitig Interessen zu berücksichtigen. „Bürgerbeteiligung geht weit über die reine Information hinaus. Wenn wir die Bürger ernst nehmen, dann müssen wir nach der Information auch die Kritik und Interessen der Bürger ernst nehmen“, fordert Hamann. „Ich weiß nicht welche Anforderungen die CDU an eine Straße in 30 bis 50 Jahren stellt, aber wir wollen, dass auch in Zukunft Straßen im Wohngebiet für Fußgänger sicher sind und schon baulich hohe Geschwindigkeiten vermeiden.“