Die Stadt Bingen investiert jährlich rund 1,3 Millionen Euro in den Tourismusbereich. „Da ist es legitim, über eine angemessene Beteiligung derer, die von diesen Investitionen profitieren, nachzudenken“, so Sebastian Hamann, SPD-Pressesprecher. Seit Jahren diskutieren die Gremien eine „Tourismusabgabe“ in verschiedenen Formen. Nach dem Scheitern der so genannten „Bettensteuer“ wurde der Weg für einen freiwilligen Kulturförderverein frei.
„Wir wollen der Freiwilligkeit eine faire Chance geben“, erklärt Sebastian Hamann für die Sozialdemokraten. Eines stehe aber fest, der Verein müsse in einem überschaubaren Zeitraum angemessene Mitgliederzahlen und Beiträge präsentieren.
„Die Resonanz bei den letzten Gesprächen war erschreckend gering“, so Hamann. Das sei unumstritten Fakt. „Daher muss nun das Signal gesendet werden, dass eine freiwillige Mitgliedschaft im Kulturförderverein nicht nur finanziell günstiger ist, sondern auch ein Mitbestimmungsrecht beinhaltet, was mit dem eingezahlten Geld geschieht“, wirbt Hamann für eine Unterstützung des Vereins.
Der Kulturförderverein könne nur erfolgreich sein, wenn er schnell viele Mitglieder gewinne. Im Raum steht die Zahl von 100.000 Euro jährlich, die der Stadt zu Gute kommen sollen. Für die Sozialdemokraten muss diese Summe mit Blick auf die städtischen Ausgaben auch das klare Ziel sein. „Deshalb ist es absolut nötig, zeitnah Resümee zu ziehen, ob der Verein seine Ziele erreicht oder nicht“, fordert Hamann. Es gehe nicht, dass einige wenige die Last aller tragen und andere darauf pokern, dass ihr Anteil durch den Verein mitgetragen wird. „Es gebietet der Anstand, dass diejenigen, die bereits heute große Bereitschaft zur Unterstützung des Binger Tourismus zeigen, nicht alleine gelassen werden“, so Hamann. „Wir wollen die Tourismusförderung auf viele Schultern verteilen, um die einzelnen Beträge möglichst gering zu halten, aber dennoch ein gutes Ergebnis für unsere Stadt zu erzielen.“ Je länger sich dieser Prozess aber ziehe, um so stärker werde der Zweifel am Erfolg der Freiwilligkeit und so geringer die Bereitschaft der Gründungsmitglieder die Kosten für andere mitzutragen, mahnen die Sozialdemokraten. „Deshalb appellieren wir an die Gewerbetreibenden, sich zeitnah dem Verein anzuschließen und gemeinsam mit der Stadt Bingen einen erfolgreichen Weg zu gehen.“