Für die kommende Stadtratssitzung beantragen die Sozialdemokraten die Verabschiedung einer gemeinsamen Resolution aller Fraktionen zu einer Alternativtrasse für den Schienengüterverkehr zur Entlastung des Mittelrheintals. „Wir fordern eindringlich diese Trasse im Vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 zu berücksichtigen“, erklärt SPD-Pressesprecher Sebastian Hamann. Der vorgestellte Entwurf sehe dies nicht vor.
„Die massiven Lärmbelastungen im Mittelrheintal, insbesondere durch laute Güterzüge schaden den Menschen, der Natur und der Wirtschaft“, betont der Landtagsabgeordnete Michael Hüttner (SPD). Bereits heute durchqueren rund 600 Züge mit bis zu 110 Dezibel das enge Rheintal. Mit der im Sommer 2016 geplanten Fertigstellung des Gotthard-Basistunnels in der Schweiz wird sich das Güterverkehrsaufkommen auf der Schienentransversale Rotterdam-Genua, dem so genannten Rhein-Alpen-Korridor, zudem deutlich erhöhen. „Bereits heute handelt es sich um die wichtigste Nord-Süd-Achse im europäischen Schienengüterverkehr“, gibt Hüttner zu bedenken.
Das Mittelrheintal ist auf Grund der Topographie des schmalen, aber tiefen Tals in besonderer Weise durch den Bahnlärm belastet. Dies führt nicht nur zu einer erheblichen Minderung der Lebensqualität, sondern kann auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben, von Konzentrations- und Schlafstörungen bis hin zu Herz-Kreislaufbeschwerden, heißt es im vorgeschlagenen Resolutionstext.
„Zudem birgt der kurvenreiche Streckenverlauf in unmittelbarer Nähe entlang der Hänge des Mittelrheintals ein erhebliches Gefahrenpotenzial in sich“, so Hamann. In den letzten Jahren seien bereits mehrere Züge in der Folge von Hangrutschen entgleist. Die Unfälle seien glücklicherweise weitestgehend glimpflich ausgegangen, da in allen Fällen Züge ohne Gefahrgut betroffen waren. „Mit Blick auf die transportierten Güter, ausdrücklich die Gefahrgüter und der besonderen Unfallgefahr ist dringender Handlungsbedarf gegeben“, fordert Hamann.
Eine Alternativtrasse für den Schienengüterverkehr auf der Nord-Süd-Achse zur Entlastung des Mittelrheintals ist daher aus Sicht der Sozialdemokraten zwingend notwendig.
„Wir appellieren daher an alle Fraktion die Resolution gemeinsam zu tragen“, so Hüttner. „Darüber hinaus möchte ich alle Bürgerinnen und Bürger im Mittelrheintal dazu ermutigen, eine Stellungnahme zur Alternativtrasse im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Bundesverkehrswegeplan abzugeben“, bittet Hüttner für eine Unterstützung aus der Bürgerschaft. Das Beteiligungsverfahren laufe noch bis zum 2. Mai und sei eine gute Möglichkeit die Interessen der Region einzubringen.