Zum Thema Rettungswege am Rhein-Nahe-Eck teilt der Regionalbereich Mitte der Deutschen Bahn AG mit Schreiben vom 5. November 2019 folgendes mit:

 

Zitat Beginn: „Der Bereich zwischen der Bahnstrecke und dem Rhein kann in Bingen (Stadt) grundsätzlich über zwei Kreuzungen erreicht werden, einer höhengleichen (Bahnübergang) nahe des Starkenburger Hofs und einer höhenfreien (Straßenbrücke) östlich der Fährzufahrt. Diese beiden Kreuzungen liegen ca. 1,5 km voneinander entfernt. Die beiden Bauwerke dienen im allgemeinen untereinander als Umleitungsstrecke, wenn eines der beiden gesperrt sein sollte. Sofern die Straßenbrücke gesperrt sein sollte, besteht somit die Möglichkeit den Bahnübergang zu nutzen. Die Schließzeiten hängen naturgemäß von der Zahl der Züge ab, der Zugfolge und wie sich die Züge im Bereich des Bahnübergangs in Richtung und Gegenrichtung begegnen. Ist bei einem Notfall die Brücke gesperrt und zu erwarten, dass der Bahnübergang wegen hoher Zugdichte vsl. für längere Zeit geschlossen bleibt, besteht grundsätzlich die Möglichkeit, dass die Landesbörden (Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienste) über die Bundespolizei unsere Notfallleitstelle kontaktiert, die mit dem für den Bahnübergang örtlich zuständigen Personal in Bingen ein Zurückhalten der Züge vereinbart.“ Zitatende.

 

„Die Bahn bestätigt damit noch einmal schriftlich, was uns auch in der Vergangenheit immer wieder mitgeteilt wurde: Es gibt kein Sicherheitsrisiko am Rhein-Nahe-Eck, das einer Autounterführung bedarf. Bereits heute fahren Rettungswagen über die Hafenbrücke zur Hafenstraße. Krankenwagen brauchen dabei jetzt schon weniger Zeit und kürzere Anfahrtswege als beispielsweise nach Dromersheim oder Gaulsheim. Selbst wenn die Hafenbrücke einmal gesperrt wäre, stellt die Bahn klar: Die Schranke wird dann geöffnet, der Zugverkehr unterbrochen und die Hafenstraße ist über den Bahnübergang für Rettungsfahrzeuge erreichbar.“, erklärt SPD Oberbürgermeisterkandidat Michael Hüttner. „Hier von Sicherheitsrisiko zu sprechen, ist reine Panikmache. Es ist falsch, dass es nur einen Rettungsweg in die Hafenstraße gibt. Das hat die Bahn nochmal klargestellt. Es ist auch falsch, dass die Zufahrt über die Hafenbrücke in die Hafenstraße zu viel Zeit braucht. Alle gesetzlichen Rettungszeiten werden eingehalten. Wer etwas anderes behauptet, von dem erwarte ich, dass er sich für neue Rettungswachen vor Gaulsheim oder Dromersheim einsetzt, denn hierhin braucht der Krankenwagen länger, was von den Unterführungsbefürwortern ja auch nicht problematisiert wird.“, ergänzt der Binger SPD Vorsitzende Rouven Winter. Die SPD kritisiert das „Sicherheitsargument“ als Stimmungsmache, um Argumente für eine Unterführung zu konstruieren. „Rummel am Winzerfest, Hotels, Landesgartenschau oder Gartenstadt: Das alles hätte nie gebaut oder betrieben werden dürfen, wenn es hier je ein Sicherheitsrisiko gegeben hätte. Dass CDU und FWG den Bürgern hier Angst machen, ist nur dadurch zu erklären, dass ihnen die Argumente dafür ausgegangen sind, wieso man eine Autounterführung von der Gerbhausstr. zum Naherholungsgebiet am Rhein überhaupt brauchen soll.“, so Winter und Hüttner abschließend.