Die SPD Bingen hat mit einer besonderen Aktion auf die Folgen der geplanten Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke aufmerksam gemacht. Rund 250 Dosen „Atommüll“ wurden in der Binger Fußgängerzone verteilt. „So fällt bereits heute auf jeden Bürger in Deutschland 132g hochradioaktiver Atommüll“, erklärt Philipp Staudinger, stellv. Vorsitzender der Binger SPD. „Diesen haben wir symbolisch in Dosen verteilt, mit der Bitte, ihn für die nächsten 1.000.000 Jahre zuhause zu lagern, da bis heute die Endlagerung nicht geklärt ist.“ Mit der bewusst provokanten Aktion verweisen die Sozialdemokraten darauf, dass bei einer Laufzeitverlängerung pro Jahr 450 Tonnen Atommüll hinzu kommen. Bereits heute fielen über 3 Tonnen allein auf Bingen.
„Der Zuspruch aus der Bevölkerung war riesig“, erklärt Sebastian Hamann, SPD-Pressesprecher. So konnten zahlreiche Unterschriften gegen eine längere Laufzeit der Atomkraftwerke gesammelt werden, die an die Bundesregierung weitergeleitet werden. Gerade die Sicherheitsdebatte um das älteste Atomkraftwerk Biblis, das längst abgeschaltet werden sollte, bereite auch den Menschen in Bingen große Sorgen.
„In einer aktuellen Umfrage lehnt eine deutliche Mehrheit von 64% der Rheinland-Pfälzer eine Verlängerung der Laufzeiten ab“, so der Landtagsabgeordnete Michael Hüttner (SPD). „Dem darf sich auch eine Bundesregierung, insbesondere Wirtschaftsminister Rainer Brüderle sowie die rheinland-pfälzische CDU-Spitzenkandidatin Julia Klöckner nicht entziehen.“