Bereits 1978 wurde eine „Kreuzungsvereinbarung“ zwischen der Stadt Bingen und der Bahn mit dem Ziel der Beseitigung der Bahnübergänge geschlossen. Verbunden mit der Schließung des Bahnübergangs am „Starkenburger Hof“ sieht die Planung eine Verkehrsanbindung mittels Unterführung in Höhe des Rhein-Nahe-Ecks sowie eine Fußgängeranbindung in Höhe der Salzstraße und die Verlegung der Straße „Am Fruchtmarkt“ direkt an die Bahnlinie vor.
Zur Vorbereitung dieses Großprojekts wurden schon Anfang der 80-er Jahre die naheseitigen Häuser in der Gerbhausstraße nach vielen Diskussionen gekauft und abgerissen.
Die Vereinbarung sieht bei der Finanzierung eine Drittellösung zu Lasten von Stadt, Land und Bahn vor, bei einer damaligen Kostenschätzungen von 40 Millionen DM.
Ein 1998 aufgestellter Bebauungsplan wurde 2001 und 2005 modifiziert und erneuert, wobei die Maßnahme bis heute nicht umgesetzt bzw. auch wegen der Landesgartenschau verschoben wurde.
„Seit der Anfangsplanung hat sich vieles geändert“, so SPD-Pressesprecher Sebastian Hamann. Daher stellen sich für die Sozialdemokraten zahlreiche Fragen: Ist die Maßnahme noch zeitgerecht? Welche Baukosten sind konkret zu erwarten? Welche Rolle spielt die Maßnahme heute und in Zukunft für die Stadtentwicklung? Wann kann die Maßnahme umgesetzt werden? „Gerade bei der Finanzierung sehen wir erhebliche Probleme“, so Hamann. Weder die Bahn, noch der Bund und das Land sowie die Stadt Bingen hätten die nötigen finanziellen Mittel.
„Daher beantragen wir in der nächsten Stadtratssitzung eine Anhörung zu diesem Thema“, erklärt Michael Hüttner, stellv. Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion. Dabei sollen Vertreter der Bahn, der Tourismusbranche, des Handels und des Planungsbüros gehört werden. Zudem sollte der städtische Kämmerer die finanzielle und die Juristin die vertragliche Situation darstellen.