Mit der Inbetriebnahme des Gotthard-Basistunnels, die für Ende 2016 geplant ist, wird sich der Bahngüterverkehr auf der Rheinstrecke deutlich erhöhen. „Spätestens dann haben wir auch in Bingen ein richtig großes Lärmproblem“, macht Landtagsabgeordneter Michael Hüttner (SPD) auf die erhebliche Zunahme des Güterverkehrs aufmerksam.
„Bürgerinitiativen und Politik am Mittelrhein fordern schon lange eine alternative Strecke für den Güterverkehr“, unterstützt Hüttner die Forderung der Verkehrsministerien aus Rheinland-Pfalz und Hessen, den Bedarf einer Entlastungsstrecke für das Mittelrheintal im Bundesverkehrswegeplan festzustellen Dies brachte Hüttner auch in seiner Rede im Plenum des Landtag am Donnerstag (22.3.) dieser Woche zum Ausdruck.
Doch bis dahin seien dringend kurz- und mittelfristige Maßnahmen notwendig. Derzeit werden in einem Pilotprojekt so genannte Schienenabsorber unter anderem auch in Bingen getestet. „Wir haben die Europaabgeordneten Jutta Steinruck (SPD) und Norbert Neuser (SPD) nach Bingen eingeladen, um Maßnahmen zu diskutieren“, so Hüttner.
Nach der Besichtigung der Lärmschutzmaßnahme sollen weitere Möglichkeiten der Lärmreduzierung thematisiert werden.
„Für neue Schienenfahrzeuge hat die EU bereits Lärm-Grenzwerte festgelegt“, verweist Nobert Neuser MdEP auf Anpassungen der EU-Richtlinien. „Allerdings gibt es für den alten bzw. aktuellen Fahrzeugbestand keine Grenzwerte“, bemängelt Neuser. Doch gerade diese Fahrzeuge sorgten für den unerträglichen Bahnlärm. „Deshalb erwarte ich bei Einführung lärmabhängiger Trassenpreise Ende des Jahres, dass nicht nur die leisen Güterzüge weniger bezahlen, sondern die lauten Güterzüge deutlich mehr bezahlen müssen“.
Treffpunkt ist am 31. März am Starkenburger Hof um 10 Uhr.