Unter dem Titel „Weniger leer, mehr Einkaufsflair – neue Impulse für unsere Einkaufsstadt“ haben die Binger Sozialdemokraten zu einer Diskussionsrunde eingeladen. Das Fazit des Abends: Bingen braucht einen Citymanager. Dirk Himmel (Harpen/CityCenter) betont: „Die Versorgungseinkäufe werden auf der Grünen Wiese oder im Internet erledigt. In einer Innenstadt suchen die Kunden beim Einkauf das Aha-Erlebnis.“ Das könne nur ein professionelles Stadtmarketing leisten. „Wir brauchen jemanden, der den Hut aufhat“, unterstreicht Axel Eichholtz, Geschäftsführer der IBS GmbH, die Forderung nach einem Profi. Eine verbesserte Kommunikation mit der Verwaltung sowie der Abbau bürokratischer Hürden müsse das Ziel sein. „Wir können alleine als Center nicht funktionieren“, betont Dirk Himmel, wie wichtig ein Schulterschluss zwischen Centerbetreiber, BUZ, Werbegemeinschaft und der Stadt ist.
Rund drei Monate nach der Eröffnung des CityCenters zeigen sich Himmel und Eichholtz zufrieden. „Das CityCenter hat unsere Stadt erheblich aufgewertet“, resümiert auch Sabine Martin für die Werbegemeinschaft Bingen. „Die neuen Läden sprechen auch jüngere Kunden an, die zuvor weniger den Weg nach Bingen gefunden haben. Damit ist unsere Stadt auf dem richtigen Weg“, freut sich Martin. Auch die Touristen seien besonders angetan.
Gemeinsames Ziel ist es, die Attraktivität der Einkaufsstadt Bingen weiter zu steigern. „Wir müssen Kunden in die Stadt locken“, fordert Himmel. Die Kundenfrequenz sei für Neuansiedlungen von Geschäften entscheidend. Auch die Bausubstanz müsse dabei in den Blick genommen werden. „Oftmals ist es möglich kleinere Ladenflächen zusammenzulegen und sie damit wieder attraktiv und wirtschaftlich zu gestalten“, zeigt Eichholtz Wege gegen den Leerstand auf. Auch warnt Eichholtz vor zu vielen Baustellen in der Stadt. „Bingen darf potenzielle Kunden nicht durch Unannehmlichkeiten abschrecken, die Kunden kennen die Wege in andere Städte.“
Im Ergebnis sind sich alle einig: In der Einkaufsstadt Bingen steckt großes Potenzial. „Der Einkauf als Erlebnis muss noch stärker in den Mittelpunkt rücken, die Kommunikation zwischen Stadt und Handel muss weiter verbessert werden und Bingen braucht ein professionelles Stadtmarketing“, fasst der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Hüttner MdL zusammen. So wollen die Sozialdemokraten dem Leerstand den Kampf ansagen und den Schwung der Neueröffnung des Citycenters für eine attraktive Weiterentwicklung der Innenstadt nutzen.