„Bereits im Jahr 2008 wurden den städtischen Gremien, aber auch den Gaulsheimer Bürgern in einem Bürgergespräch die verschiedenen Varianten zum Hochwasserschutz in Gaulsheim präsentiert“, erklärt Stadtrat Rouven Winter aus Gaulsheim (SPD). „Keine der Varianten war wirtschaftlich oder akzeptabel, deshalb wurde ein moderierter Gesprächskreis versprochen, um Lösungen zu suchen. Was folgte war lange Zeit Stille“, erinnert sich Winter. Die SPD Fraktion hakte vergangenen Jahres dann anlässlich des Hochwassers im Juni nach, was denn nun aus dem Gesprächskreis geworden sei, denn einige Jahre seien ja nun schon vergangen. Daraus resultierte nun eine gemeinsame Veranstaltungsreihe von Stadt und Land zum Thema Hochwasserschutz in Gaulsheim. „Wir wussten, dass wir da initiativ werden müssen. Die Sorgen bei den Menschen in Gaulsheim sind groß, es gibt viele Unklarheiten und gerade beim Thema Versicherungen haben die Gaulsheimerinnen und Gaulsheimer andere Erfahrungen gemacht, als es das Land annimmt. Wir sind deshalb froh, dass es auf unseren Druck im Stadtrat hin, nun endlich nach jahrelanger Stille eine Veranstaltungsreihe geben wird, die sich mit der Hochwassersituation im Stadtteil Gaulsheim beschäftigen wird“, so Winter weiter.
„Die Möglichkeiten, die ein sogenanntes Extremhochwasser beschert, sind schockierend. Von Gaulsheim bliebe in diesem Extremfall nichts mehr zu sehen. Eine Möglichkeit die Stadt Bingen als ganzes vor einem solchen zu schützen, ist schlicht nicht vorhanden. Die Schutzmöglichkeiten für Gaulsheim stellen sich insgesamt als ernüchternd dar, auch bei den üblichen Hochwassern. Keine Hochwasserschutzmaßnahme ist wirtschaftlich und kann daher verwirklicht werden. Ein Hochwasserschutz entlang der Mainzer Straße, der die eine Hälfte des Ortes schützt, den anderen aber untergehen lässt, für diesem Schildbürgerstreich wird es keine politische Mehrheit geben. Was bleibt sind also noch private Schutzmaßnahmen und eben das Thema Versicherungen. Weitere Veranstaltungen werden hier noch Aufschluss geben müssen, denn hier herrscht noch viel Unsicherheit. Im Stadtrat werden wir uns auf Grundlage dieser Veranstaltungen dann aber mindestens darüber unterhalten müssen, wie wir die Menschen vor Ort dabei unterstützen können, sich zu versichern und private Schutzmaßnahmen vorzunehmen. In erster Linie hat zwar das Land die Verantwortung beim Thema Hochwasserschutz, allerdings dürfen wir uns vor einer kommunalen Verantwortung für die Menschen vor Ort nicht verstecken. Was wir hier vor Ort tun können, das müssen wir anpacken.“, so Winter abschließend.