Ministerin Irene Alt zu Gast in Bingen

Den Armuts- und Sozialbericht 2010 für Mainz-Bingen stellte Irene Alt (B90/Die Grünen) noch als Kreisbeigeordnete vor, heute blickt sie als Ministerin für Integration, Familie, Kinder, Jugend und Frauen auf die bisherige Entwicklung und stellt fest: „Der Armutsbericht liefert sehr wichtige Informationen über die armutsgefährdeten   Personengruppen, er bietet eine differenzierte Betrachtung der Armutsindikatoren in den einzelnen Kommunen und gibt konkrete Handlungsempfehlungen. Damit ist er eine wichtige Grundlage für politische Weichenstellungen vor Ort.“

Der Landkreis Mainz-Bingen nimmt im Regional-Ranking Spitzenplätze ein. Doch das Ganze hat auch eine Schattenseite. „Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander“, so Irene Alt. So sei die Armut in finanzstarken Kommunen oft besonders dramatisch. Stellt sich die Situation im gesamten Landkreis sehr positiv dar, so schneidet Bingen bei der Altersarmut, der Arbeitslosigkeit oder der Inanspruchnahme erzieherischer Hilfen teils sehr schlecht ab.

„Während der Kreisschnitt bei 9 Prozent liegt, sind in Bingen 15,3 Prozent der Kinder bis 14 Jahre auf soziale Hilfen angewiesen“, verweist Michael Hüttner MdL auf die massiv von Armut bedrohten Kinder und Jugendlichen in Bingen. „Hier hätte die Verwaltung längst stärker tätig werden müssen.“ Auch die hohe Altersarmut sei so nicht einfach hinzunehmen.

Mehr Netzwerke und bessere Kommunikation sieht Irene Alt als Schlüssel zum Erfolg. „Wir müssen die Angebote stärker verknüpfen.“ Dazu zählen Initiativen für Ausbildungsplätze und Runde Tische.

Auch das Thema Integration spielt dabei eine wichtige Rolle. „Wir müssen Integration leben, um Erfolge zu haben“, so Michael Hüttner. Die Sozialdemokraten setzen dabei unter anderem auf Integrations-Lotsen. „Dieses Konzept hat sich in anderen Städten bereits bewährt“, erklärt Hüttner. „Ehrenamtliche werden zu Verwaltungsabläufen und Konfliktlösungs-Strategien geschult und können als Mittler zwischen Verwaltung, Schule und anderen Institutionen für unsere Mitbürger mit Migrationshintergrund fungieren.“