„Der Standort der Binger Feuerwehr in der Rochusstraße wird den Anforderungen zunehmend nicht mehr gerecht“, erklärt Sebastian Hamann, Pressesprecher der SPD-Stadtratsfraktion. Beengte Verhältnisse in Werkstatt, Lager und Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) sowie unzureichende Hallenkapazitäten für die Fahrzeuge und fehlende Parkplätze für die Einsatzkräfte seien zwingende Gründe für einen Neubau auf einem größeren Gelände. „Eine so genannte Schwarz-Weiß-Trennung, das heißt insbesondere die Vermeidung des Kontaktes von verunreinigter Einsatzkleidung und Privatkleidung ist aktuell nahezu unmöglich“, erklärt Hamann. Das sei gerade mit Blick auf gesundheitliche Risiken für die Aktiven zunehmend bedenklich.
„Potenzielle Flächen für einen Neubau in der Innenstadt sind rar“, ergänzt Philipp Staudinger, stellv. SPD-Fraktionsvorsitzender.
Daher beantragen die Sozialdemokraten im kommenden Doppelhaushalt für die Jahre 2019/2020 Finanzmittel für eine Machbarkeitsstudie zu berücksichtigen. Die Studie soll zum einen den konkreten Flächen- und Raumbedarf ermitteln und eine Kostenanalyse liefern und zum andern die Standortfrage klären. „Hierbei gilt es zu berücksichtigen, dass die Einheiten aus der Innenstadt und Bingerbrück in einem neuen Gerätehaus in der Innenstadt zusammengeführt werden sollen“, so Staudinger. Diese geplante Kooperation der beiden Einheiten sei ein wegweisendes Signal.
„Mit Blick auf stets wachsende Herausforderung bei einem breiten Einsatzspektrum von Bränden, technischer Hilfeleistungen bis hin zu Gefahrgutunfällen und Einsätzen in der Wasser- und Höhenrettung und immer weiter steigenden Einsatzzahlen muss der Startschuss für ein neues Gerätehaus jetzt fallen“, sind sich Hamann und Staudinger einig.
Darüber hinaus haben die Sozialdemokraten mit Verwunderung festgestellt, dass die laut Investitionsplan fällige Ersatzbeschaffung für die Drehleiter im Jahr 2020 aus dem Haushaltsentwurf gestrichen wurde. „Auch bis 2023 ist eine Neubeschaffung im Entwurf nicht zu finden“, kritisiert Hamann. Gerade bei Bränden in Gebäuden sei die Drehleiter eines der wichtigsten Rettungsmittel überhaupt. „Hier wird eindeutig an der falschen Stelle gespart“, betont Hamann. „Zumal die neue Technik ein Abknicken der Leiter ermöglicht und damit auch die rückwärtige Seite eines Gebäudes zu erreichen ist, an die die aktuelle Drehleiter nicht herankommt“, so Hamann. Das erhöhe den Einsatzwert ungemein. Deshalb beantragt die SPD-Fraktion die Beschaffung einer neuen Drehleiter, wie ursprünglich geplant, im Jahr 2020.