In der vergangenen Woche berichteten Funk und Fernsehen, dass sich Ingelheim in einem Fahrradklima-Index für Rheinland-Pfalz als Spitzenreiter etabliert hat. Die AZ berichtete unter der Überschrift: „Erfolgreiche Städte setzen Wünsche der Radfahrer um“.
Rad fahren erfreue sich im Alltag ebenso wie im Tourismus einer steigenden Beliebtheit, was die Kommunen vor neue Herausforderungen stelle, aber auch Chancen biete. „Gerade Bingen als Touristenstadt darf den Anschluss nicht verpassen“, fordert Ratsmitglied Tom Schumacher (SPD). Bereits 2009 hatten die Binger Sozialdemokraten den Ingelheimer Fahrradbeauftragten Erich Dahlheimer eingeladen – sein Fazit: „Eine Fahrradkultur muss hart erarbeitet werden.“ Dazu brauche es hohes Engagement, Sachverstand und besonders den nahen Draht zum Bürger.
Schon im November 2009 hatte die SPD-Stadtratsfraktion deshalb den Antrag gestellt, auch in Bingen die Stelle eines ehrenamtlichen Fahrradbeauftragten zu schaffen. „Dieser Antrag fand ausdrücklich die Unterstützung der Grünen durch den Fraktionsvorsitzenden Jens Voll, wurde jedoch von der damaligen Ratsmehrheit abgelehnt“, erklärt Schumacher.
„Alleine die topographische Lage Bingens ist nicht gerade die optimale Voraussetzung für eine attraktive Fahrradstadt, aber umso größer ist die Herausforderung, der wir uns stellen müssen“, ergänzt SPD-Pressesprecher Sebastian Hamann. Hierzu sei der direkte Kontakt zu den Radfahren zwingend notwendig, um den Belangen gerecht zu werden. Gerade das Beispiel Ingelheim zeige, dass die Arbeit des Fahrradbeauftragten große Erfolge zeigt und Früchte trägt. „Wir brauchen einen Kümmerer, der ganz nah an den Bürgern dran ist, um Wünsche und Anregungen der Radfahrer aufzunehmen“, fordert Hamann. So funktioniere eine direkte Vermittlung zwischen Bürgern und Verwaltung.
Deshalb beantragen die Sozialdemokraten zur nächsten Stadtratssitzung die Schaffung der Stelle eines ehrenamtlichen Fahrradbeauftragten.
„Wenn wir das Rad fahren in Bingen ernst nehmen, dann brauchen wir einen Ansprechpartner, der das Thema verkörpert und lebt“, so Hamann und Schumacher.