„Das aktuelle Jahr hat zum wiederholten Male gezeigt, dass die finanzielle Gesundheit der Stadt vom wirtschaftlichen Erfolg weniger Unternehmen abhängt. Neben vielen anderen positiven Nebeneffekten muss die Stadt allein schon deshalb an der Ansiedlung neuer Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen ein zentrales Interesse haben. Auch die bereits in Bingen angesiedelten Unternehmen müssen betreut und in Ihrer Entwicklung von der Stadt begleitet werden.“, erklärt der SPD Fraktionsvorsitzende im Binger Stadtrat Philipp Staudinger.

„Für eine solche Ansiedlungspolitik braucht es jedoch einenlangen Atem und eindeutige Ansprechpartner die auch offensiv auf Unternehmen zugehen“, ergänzt der stellv. SPD Fraktionsvorsitzende im Binger Stadtrat Michael Hüttner. „Derzeit investiert die Stadtverwaltung in Bingen jedoch gerade einmal 0,2 Stellen in die Wirtschaftsförderung“, kritisieren Hüttner und Staudinger. Diese zentrale Aufgabe der Stadt werde daher aus Sicht der Sozialdemokraten derzeit sträflich vernachlässigt. „Eine ganze Stelle ist im Schnitt der Kommunen in Deutschland das absolute Minimum. Eine Kommune in der Größe von Bingen, die hier gerade einmal eine Fünftel Stelle vorweist, die außerdem in Personalunion an einer anderen fachfremden Stelle bei der Stadtverwaltung angeknüpft ist, kann nicht einmal mehr als stiefmütterliche Behandlung des Themas betrachtet werden“, meint Hüttner. Die Stadt müsse hier ein größeres Engagement und Interesse am Thema zeigen. 

Die Binger SPD fordert daher ein größeres personelles Engagement in der Verwaltung beim Thema Wirtschaftsförderung. Die SPD fordert daher nun im Stadtrat, dass das Aufgabengebiet der Wirtschaftsförderung bei der Stadtverwaltung mindestens eine volle Stelle aufweisen solle.

Außerdem fordern die Sozialdemokraten in ihrem Antrag, dass die Verwaltung bis Oktober 2023 ein Konzept zur Wirtschaftsförderung für die kommenden Jahre vorlegen soll. „Es braucht mehr Dampf bei dem Thema. Die Entwicklung unserer Gewerbeflächen und die Leerstände in Bingen sind ein alarmierendes Signal“, so Staudinger. Die Sozialdemokraten verweisen in diesem Zusammenhang auch auf Anfragen von Gewerbetreibenden, die sich bei den Ratsmitgliedern gemeldet haben, nachdem sie trotz mehrmaliger Anfrage bei der Stadtverwaltung keine Rückmeldung oder keine sachdienliche Rückmeldung erhalten haben. „Das können wir uns als Stadt schlicht nicht leisten. Deshalb müssen wir hier aktiv werden.“, so Hüttner und Staudinger abschließend.