„Der hilfesuchende Mensch bestimmt zunächst, was ein Notfall ist.“, erklärt Dr. med. Thomas Friedrich Weigel, der gemeinsam mit Dr. med. Harald Bernd und Gerry Schmidt, Vorsitzende der Mitarbeitervertretung im Heilig-Geist Krankenhaus Bingen der Einladung der SPD zu einem gemeinsamen Austausch gefolgt ist. Wer von Beschwerden geleitet den Weg in die Notaufnahme suche, müsse dort auch zeitnah Hilfe finden, führte Dr. Weigel aus.
„Es geht also nicht nur um den Weg zur Notaufnahme, sondern auch darum, wie schnell Menschen dort behandelt werden. Vorstellungen wonach Binger Patienten in umliegende Notaufnahmen in Mainz oder Bad Kreuznach ausweichen sollten, können lebensgefährlich sein, wenn Patienten in den ohnehin schon überlasteten Notaufnahmen stundenlange Wartezeiten in Kauf nehmen müssen“, unterstreicht der Binger SPD Vorsitzende Rouven Winter. So wurde beim Austausch der SPD mit den Medizinern des HGH deutlich, dass bei bestimmten Krankheitsbildern, wie etwa Blinddarmentzündung oder Magenperforation das langfristige Überleben und die Komplikationen auch davon abhängig sind, wie viele Stunden bis zur definitiven Therapie ungenutzt vergehen. Auch konnten die Mediziner darstellen, wie angespannt die Auslastung von Operationssälen bereits heute sei. Ein vermeintlich kurzer Weg zum nächsten Operationssaal, der dann aber nicht frei ist, ist wenig hilfreich, betonen die Binger Sozialdemokraten.
„Uns war es auch ein besonderes Anliegen den Austausch mit den Betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu suchen“, erklärt der SPD Landtagsabgeordnete Michael Hüttner. Gerry Schmidt betonte dabei für die Mitarbeitervertretung des HGH, dass die Beschäftigten ein großes Interesse am Fortbestand des Binger Krankenhauses haben und sich mit großem zivilgesellschaftlichem Engagement für den Erhalt einsetzen. Die Beschäftigten haben dabei auch Vorschläge unterbreitet und werden diese weiter ausführen, wie sich das Haus zukunftsfähig darstellen kann.
„Wir wollen uns gemeinsam für ein tragfähiges Konzept des Krankenhauses stark machen und sind dann auch bereit finanzielle Mittel des Kreises und der Stadt bereit zu stellen, damit das Haus bestehen bleiben kann“, führt der Vorsitzende der SPD Bingen Innenstadt, Sebastian Hamann aus. Und auch der Erste Kreisbeigeordnete des Landkreises Mainz-Bingen Steffen Wolf, der auch Vorsitzender der SPD im Landkreis ist, unterstrich die Bedeutung des Krankenhauses: „Wir sprechen hier nicht nur über eine notwendige Gesundheitsversorgung für Bingen und unmittelbare Umgebung. Wenn das Binger Krankenhaus wegfällt, überlastet das schließlich alle Krankenhäuser in der Region über das schon heutige schwierige Maß hinaus, was sich negativ auf die Gesundheitsversorgung in der ganzen Region auswirkt“.
Alle Teilnehmer des gemeinsamen Gespräches betonten, wie wichtig der Austausch von Krankenhauspersonal und Politik sei. So konnten jeweils Hintergründe vermittelt werden, die auf beiden Seiten zu neuen Erkenntnissen führten.