„Das Insektensterben ist eine Angelegenheit, die uns allen Sorge bereiten sollte. Denn ohne die Vielzahl an Insektenarten ist die Lebensgrundlage für viele Pflanzen und Tierarten gefährdet. Auch die Landwirtschaft hat mit dem Rückgang von bestäubenden Insekten Ernteeinbußen zu erwarten“, fasst Bardo Petry das Problem zusammen.

Die Sozialdemokraten im Binger Stadtrat haben nun beantragt, brach liegende Flächen, die sich im städtischen Besitz befinden, mit dem Einsähen von Blühwiesensaatmischungen ökologisch aufzuwerten. Dabei geht es ihnen vor allem um Flächen, die ohnehin vorhanden sind. So genannte „Eh da Flächen“. Die zu erwartenden Kosten schätzen die Sozialdemokraten als relativ gering ein.

„Wir wollen ohnehin vorhandene und nicht genutzt Flächen zu einem neuen Zweck verhelfen. Wildblumenstreifen können nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Ökologischen Vielfalt leisten, die Wildblumenstreifen sind auch noch optisch attraktiv. Dabei sind die Kosten überschaubar. Das Saatgut ist günstig, die Standzeit beträgt je nach Zusammensetzung 3 Jahre und die Flächen müssen nur selten gemäht werden“, wirbt der SPD-Vorsitzende Philipp Staudinger für den Antrag.

Dabei wollen die Genossen nicht bei öffentlichen Flächen halt machen. Die Stadt soll auch privaten entsprechendes Saatgut zur Verfügung stellen, sofern diese Ihre Flächen für Blühstreifen zur Verfügung stellen. Auch an private Gartenbesitzer soll das Saatgut in kleiner Menge abgegeben werden.

„Warum sollten wir stadteigene Verkehrsflächen, Wege- und Gewässerrandstreifen und Brachen nicht ökologisch aufwerten und so mit gutem Beispiel vorangehen. Vielleicht können wir so auch private Grundstücksbesitzer, beispielsweise von großen Gewerbegrundstücken überzeugen, ebenfalls Flächen zur Verfügung zu stellen. Geeignete Flächen gibt es in Bingen an vielen Stellen“, umreißt Sebastian Hamann, der Pressesprecher der Fraktion, das Potential des Antrags.