Die CDU-Fraktion hatte zur letzten Ratssitzung eine Standortanalyse für Stromtankstellen beantragt. „Wir begrüßen die Diskussion um das Thema Elektrofahrzeuge, setzen jedoch andere Schwerpunkte“, erklärt Ratsmitglied Bardo Petry (SPD). So sehen die Sozialdemokraten eine Standortanalyse als verfrüht, da nicht genügend Fahrzeuge auf dem Markt seien und auch die Ladedauer noch nicht praktikabel für den öffentlichen Verkehrsraum sei. „Wie der Beigeordnete Michael Hanne ausgeführt hat, ist die Standortfrage ohnehin unproblematisch, weil bereits ein einfacher Stromanschluss genügt“, so Petry.
„Wir sind allerdings der Meinung, dass Bingen in Sachen Elektrofahrzeugen mit Beispiel voran gehen sollte. Daher beantragen wir zur kommenden Ratssitzung, dass der städtische Fuhrpark sukzessive bei Neuanschaffungen auf Elektrobetrieb umgestellt wird“, teilt Sebastian Hamann, Pressesprecher der SPD, mit.
Die Reichweite der Fahrzeuge dürfte für den täglichen Gebrauch in den meisten Fällen ausreichend sein, so dass die Fahrzeuge in den Nachtstunden geladen werden können. Die Einrichtung der Ladestationen ist mit geringem Aufwand zu leisten. Außerdem könne die Umstellung Schritt für Schritt erfolgen, wodurch keine Umrüstkosten entstehen. Auch sei es problemlos möglich, weiterhin konventionelle Fahrzeuge in denen Bereichen einzusetzen, für die Elektrofahrzeuge ungeeignet sind.
„Bingen sollte sich als Vorbild in Sachen neuer umweltfreundlicher Technologien präsentieren. Im Idealfall ist ein Betrieb der Elektrofahrzeuge aus eigenen regenerativen Stromquellen denkbar“, blickt Hamann nach vorne. „Dies wäre einer von vielen Schritten in Richtung einer modernen, umweltfreundlichen Stadt.“