Wie der lokalen Presse in Ingelheim zu entnehmen war, plant die Kreisverwaltung die Neueinrichtung zweier „Integrativen Kindergartengruppen“ in Ingelheim. Von den insgesamt zehn geplanten integrativen Gruppen im Landkreis Mainz-Bingen gäbe es dann vier in Ingelheim, weitere in Nieder-Olm, Oppenheim und Sprendlingen-Gensingen. „Nach unseren Informationen werden von den bereits zehn bestehenden Plätzen (zwei Gruppen) in Ingelheim vier von Kindern aus Bingen belegt“, so der Binger SPD-Pressesprecher Sebastian Hamann. „Das deutet unseres Erachtens darauf hin, dass auch in Bingen Bedarf an entsprechenden Plätzen besteht.“ Seit der Schließung des Förderkindergarten „Mittendrin“ in Büdesheim gibt es in Bingen kein vergleichbares Angebot für Kinder mit Behinderungen. Derzeit bestehe wohl nur die Möglichkeit der „Einzelintegration in einer Regeltagesstätte“. Um den individuellen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden, hätten die Eltern in Rheinland-Pfalz aber gerade die Wahlmöglichkeit zwischen „Einzelintegration“, „Integrativen Gruppen“ und „Heilpädagogischen Gruppen“.
„Sollten die neuen integrativen Gruppen tatsächlich nur in Ingelheim eingerichtet werden, steht zu befürchten, dass Kinder aus Bingen dauerhaft lange Anfahrtswege in Kauf nehmen müssen, um ein solches Angebot in Anspruch nehmen zu können“, erklärt Hamann.
Deshalb haben die Binger Sozialdemokraten eine Anfrage zur nächsten Stadtratssitzung gestellt. Darin fragen sie die Verwaltung nach dem Bedarf solcher integrativen Kindergartengruppen in Bingen und Umgebung. „Zudem stellt sich die Frage, inwieweit die Kreisverwaltung Gespräche mit der Stadt Bingen geführt hat“, so Hamann. „Denn es erschließt sich uns nicht, warum die Kreisbeigeordnete Dorothea Schäfer plant, weitere Plätze in Ingelheim einzurichten, wenn bereits heute Binger Kinder dort die Gruppen besuchen und in Bingen und der Verbandsgemeinde Rhein-Nahe kein Angebot vorhanden ist und wohl auch nicht geplant ist.“